Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit
Kontakt: daniel.schuch(at)uni-jena(dot)de
KURZVITA
Geb. 1988 in Saarbrücken, Bachelor-Studium der Geschichtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dresden, Master-Studium Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort tätig als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit sowie am Imré Kertesz Kolleg Jena. Ende 2015 Beginn eines Dissertationsprojekts über den Wandel von Zeugenschaft des Holocaust, von 2016 bis 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ProExzellenz geförderten Europäisches Kolleg Jena. Representing the 20th Century.
Abschluss der Promotion im Jahr 2020, Publikation der Arbeit unter dem Titel Transformationen der Zeugenschaft im Jahr 2021 im Wallstein Verlag. Das Buch wurde mit dem Irma Rosenberg Preis 2022 ausgezeichnet.
Seit 2018 ist Daniel Schuch ehrenamtliche engagiert in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und seit 2019 in der Initiative Riebeckstraße63 am historischen Ort der Städtischen Arbeitsanstalt Leipzig. Im Jahr 2020 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent der Stiftungsleitung in der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora tätig. Von Oktober 2020 bis Oktober 2024 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit. Neben umfangreichen Lehrerfahrungen hat er zusammen mit Jens-Christian Wagner mehrerere Ausstellungen erarbeitet. Ende 2023 konnten beide erfolgreich DFG-Drittmittel einwerben. Bis 2027 arbeitet Daniel Schuch in einem Post-Doc-Forschungsprojekt zum Thema "KZ-Gedenkstätten als Bühnen der Systemkonkurrenz. Antifaschistische Verflechtungsgeschichten in Zeiten des Kalten Krieges".
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE
• Kulturgeschichte, Oral History, Public History
• (Frühe) Holocaustforschung in Europa und den USA
• (Nach-)Geschichte der NS-Verbrechen
• Audio-visuelle Repräsentationen von Geschichte
• Erinnerungskultur und Zeugenschaft
• NS-Konzentrationslager, ihre Häftlingsgesellschaften und Überlebendenorganisationen
PUBLIKATIONEN
(ORCiD)
Monografie
Transformationen der Zeugenschaft. Von David P. Boders frühen Audiointerviews zur Wiederbefragung als Holocaust Testimony, Göttingen: Wallstein 2021.
(Rezensionen von Linde Apel auf HSozKult und Markus Roth in Einsicht 2022. Bulletin des Fritz Bauer Instituts. Das Buch wurde ausgezeichnet mit dem Irma Rosenberg-Preis 2022 für die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus)
Herausgeberschaften
Organisiertes Gedächtnis. Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik (Hrsg. zusammen mit Philipp Neumann-Thein und Markus Wegewitz), Göttingen: Wallstein 2022.
(Rezension von Enrico Heitzer auf HSozKult)
Rosa Winkel. Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora (Begleitband zur Ausstellung, Hrsg. zusammen mit Jens-Christian Wagner), Weimar 2023.
Ausstellungen
(Kuration der studentischen Wanderausstellung zus. mit Jens-Christian Wagner, Eröffnung am 27. Januar 2023 im Thüringer Landtag)
Offenes Depot. Zur Geschichte und Gegenwart der Städtischen Arbeitsanstalt Leipzig
(Zusammen mit der Initiative Riebeckstraße 63. e.V)
Jugend im KZ. Buchenwald und Mittelbau-Dora (2021)
(Leitung und Redaktion der studentischen Online-Ausstellung zus. mit Jens-Christian Wagner)
Artikel und Beiträge in Sammelbänden
Ambivalente Erwartungen an Zeitzeug*innen: Wissensquellen, Beweismittel und Heilsversprechen, in: Anika Reichwald, Johannes Lauer, Julius Scharnetzky, Hanno Loewy, Jörg Skriebeleit (Hrsg.), Ende der Zeitzeugenschaft? Vom Umgang mit Zeugnissen von Überlebenden der NS-Verfolgung, Göttingen: Wallstein 2024, S. 56-73.
(zus. mit Philipp Neumann-Thein und Markus Wegewitz) Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen als Feld der historischen Forschung. Eine Einleitung, in: Dies. (Hrsg.), Organisiertes Gedächtnis. Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik, Göttingen 2022, S. 9-35.
Recounting Buchenwald. Three Interviews over 50 Years with one Survivor, in: Fubel, Janine/Grosse-Sommer, Katja /Klacsmann, Borbála/Neš?áková, Denisa/Otters, Mareike/Gollasch,Christoph (eds.), Practices of Memory and Knowledge Production. Papers from the 22nd Workshop on the History and Memory of National Socialist Camps and Extermination Sites, Berlin: Metropol 2022, S. 266-290.
Kleinere Beiträge
(zus. mit Josephine Ulbricht und Martin Clemens Winter) Einst größtes Frauenaußenlager von Buchenwald – heute Ort von Neonazis: Zur Geschichte des KZ-Außenlagers „HASAG Leipzig“. In: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Nr. 3 (2023), S. 62-68.
(zus. mit Jens-Christian Wagner) Rosa Winkel. Eine studentische Ausstellung über als homosexuell verfolgte KZ-Häftlinge in Buchenwald und Mittelbau-Dora. In: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Nr. 3 (2023), S. 36-46.
Kampagne gegen Neonazitreff im ehemaligen KZ-Außenlager »HASAG Leipzig«. Vom Offenen Brief bis zur Einweihung einer städtischen Gedenkstele - und wie weiter?, in: Newsletter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit 11 (2022), S. 17-18.
Zeugenschaft, Wissensproduktion und universelle Lehren des Holocaust. Kritik einer Erwartungshaltung gegenüber Interviews mit Holocaust-Überlebenden, in: Reflexionen. Jahresmagazin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Nr. 2 (2022), S. 70-75.
"Eine Reflexion auf die Praxis" oder: Was bedeutet es, Geschichte in Medien und Öffentlichkeit zu lehren?, in: doing|public|history (Forschungsblog von Cord Arendes/Stefanie Samida/Juliane Tomann), 23.02.2022.
"Jugend im KZ". Eine digitale Ausstellung über minderjährige Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora, in: Newsletter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig 10 (2021), S. 46-48.
Beträge für das Blog D.P. Boder 1946. Fragen an Displaced Persons 1946 und heute (2021)
Konflikthafte Zeugenschaft. David P. Boders Audio-Interviews im Nachkriegseuropa, in: Mimeo. Blog der Doktorandinen und Doktoranden am Dubnow-Institut, 22.07.2020, URL: https://mimeo.dubnow.de/konflikthafte-zeugenschaft/
Rezensionen
Ausstellungsrezension zu: Bauhaus und Nationalsozialismus. Eine Ausstellung in drei Teilen , 09.05.2024 - 15.09.2024 Neues Museum Weimar, Bauhaus-Museum Weimar, Schiller-Museum Weimar, , In: H-Soz-Kult, 29.06.2024, <www.hsozkult.de/exhibitionreview/id/reex-144047>.
Rezension zu: Dominika Bopp / Sascha Feuchert / Andrea Löw / Jörg Riecke / Markus Roth / Elisabeth Turvold (Hg.), Die Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt, Göttingen: Wallstein Verlag, 2020, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung (ZfO), 72:3 (2023), S. 471-473,
https://www.recensio.net/r/2b1d2acccc674580a71ce98c9282ff2e
Internationaler Strafverfolger und moralisches Weltgewissen: neue Bücher zum Lebenswerk des Juristen Benjamin Ferencz, in: Newsletter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig 9 (2020), S. 37-39.
Pionierforschungen zum Holocaust, Rezension zu: Hans-Christian Jasch, Stephan Lehnstaedt (Hrsg.), Verfolgen und Aufklären: Die erste Generation der Holocaustforschung / Crimes Uncovered: The First Generation of Holocaust Researchers, Berlin: Metropol 2019, in: Einsicht 2020, Bulletin des Fritz Bauer Instituts, S. 115.
In Vorbereitung:
_Shifted Expectations. From David P. Boder’s 1946 Audio Interviews to Subsequent Holocaust Testimony, in: Thomas Pegelow Kaplan, Boaz Cohen, Miriam Offer, Wolf Gruner (eds.), Holocaust Testimonies: Reassessing Survivors’ Voices and their Future in Challenging Times, London: Bloomsbury Publishing London (Ende 2024)
_David P. Boder, Lemma für das Handbuch Oral History, Hrsg. von Linde Apel und Stefan Müller (in Vorbereitung).
_Reconsidering David P. Boder's Pioneering Trauma Studies. From Potswar Europe to Cold War America (AT), in: Natalia Aleksiun, Éva Kovács (eds.), Survivors’ Toil. The First Decade of Documenting and Studying the Holocaust, forthcoming (Toronto University Press).
VORTRÄGE (Auswahl)
Buchvorstellungen zu meiner Dissertationsschrift Transformationen der Zeugenschaft an der Universität Augsburg (Mai 2022), Universität Jena (Mai 2022), in der Gallerie kub Leipzig (Juli 2022), an der Universität Innsbruck (März 2023) und an der Humboldt Universität zu Berlin (Juni 2023)
10. Juni 2024
"Rosa-Winkel-Häftlinge in den KZs Buchenwald und Mittelbau-Dora", Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung Rosa Winkel. Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora im Kreishaus Siegen, veranstaltet von der VVN BdA Siegen-Wittgenstein und der Queeren Initiative Siegen.
7. Mai 2024
Podiumsdiskussion zusammen mit Julius Scharnetzky (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg), Benedikt Müller (Universität Regensburg) Mirjam Zadoff (nsdoku München) und Anika Reichwald (Jüdisches Museum Hohenems) im Rahmen der Vorstellung des Bandes Ende der Zeitzeugenschaft? über den Umgang mit Zeugnissen von Überlebenden der NS-Verfolgung im NS-Dokumentationszentrum München.
30. November 2023
Vortrag "Überlebendenverbände auf 'Pilgerfahrten': KZ-Gedenkstättenbesuche zwischen politisch-religiösen Ritualen und Dark Tourism" im Rahmen des Roundtable „Geschichte der Überlebendenverbände von Konzentrationslagern nach 1945“, organisiert vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg in Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Dachau.
30. September 2023
Abschlussdiskussion „KZ-Gedenkstätten im Umgang mit queerer Lagergeschichte" auf dem 14. Dialogforum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, zusammen mit Gudrun Blohberger (Pädagogische Leiterin, KZ-Gedenkstätte Mauthausen), Anna Hájková (Warwick Centre for Global Jewish Studies) und Hannes Sulzenbacher (QWIEN)
29. August 2023
Vortrag "Transformationen der Zeugenschaft" sowie Workshop "Von der Drahtspule zu digitalen Voices of the Holocaust" auf der 16. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück: Bezeugte Erinnerung. Erzählen. Bewahren. Vermitteln in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
12. Juni 2023
"Buchenwald und Bergen-Belsen im Kalten Krieg. (Selbst-)Repräsentationen von Verfolgtengruppen als transnationale Verflechtungsgeschichte", Projektvorstellung im Rahmen des Oberseminars zu neuen Forschungen über Geschichte in Medien und Öffentlichkeit, Gedenkstätte Buchenwald.
14. März 2023
"David P. Boders Audiointerviews mit Displaced Persons: Von der Drahtspule zu digitalen Voices of the Holocaust", Vortrag auf dem Workshop Oral History und Zeugenschaft des Holocaust. Das Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck
11. Januar 2023
Buchvorstellung zus. mit Markus Wegewitz: Organisiertes Gedächtnis. Kollektive Aktivitäten von Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen, Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main
02. November 2022
"'A man-made holocaust': David P. Boder’s 1946 Audio Recordings as Pioneering Research on Trauma", Vortrag auf der Simon Wiesenthal Conference Survivors' Toil. the First Decade of Documenting and Studying the Holocaust, Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies
28. Oktober 2022
"Die ehemalige Städtische Arbeitsanstalt Leipzig als aktiver Erinnerungsort", Werkstattbericht zus. mit Ella Falldorf (Initiative Riebeckstraße e.V.) im Rahmen der Herbstschule von Weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen, Goethe-Institut Dresden
23. August 2022
Podiumsdiskussion zur Ausstellungserföffnung an der Universitätsbibliothek Hamburg
"Erste Holocaust-Forschende und Dokumentation", Podium zus. mit Franziska Exeler & Markus Roth; Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Universitätsbibliothek Hamburg
24. Juni 2022
"Zum Wandel von Zeugenschaft in mehrfachen Interviews mit Holocaustüberlebenden", Vortrag auf dem Workshop Zeugen und Zeugnisse. Biographische Blicke auf Gewalt- und Migrationserfahrungen im 20. Jahrhundert, Centrum für Jüdische Studien an der Karl-Franzens-Universität Graz
19. April 2021
"Buchenwald und Bergen-Belsen im Kalten Krieg: Überlebendenverbände als Akteure in KZ-Gedenkstätten", Online-Vortrag auf dem Workshop Überlebendenverbände. Erinnerungsgemeinschaften und politische Akteure im Kalten Krieg, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
(Audiomitschnitte des Workshops via YouTube)
03. Februar 2020
"David P. Boder and the Transformations of Holocaust Testimony", Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums am Imre Kertész Kolleg Jena
30. November 2019
"Initiativkreis Riebeckstraße 63: Konzeptionelle Überlegungen zu einem Gedenk-, Lern- und Begegnungsort in Leipzig" auf der Tagung Erbe ´89. Politisierung der Erinnerung an der Universität Leipzig
06. November 2019
"»Not the Scum of Humanity«. A Comparison of David P. Boder’s Early Research on Trauma in Postwar Europe to Later Holocaust Testimony" auf der Special Lessons and Legacies Conference The Holocaust and Europe in München
12. Januar 2018
"Transformations of Testimony: Speaking about Buchenwald one Year and 50 Years after the Liberation" auf der Konferenz Beyond Camps and Forced Labour: Current International Research on Survivors of Nazi Persecution an der Birbeck University of London und der Wiener Library in London (UK)
21. Oktober 2017
"Remembering Buchenwald? Considerations about the Transformations of Holocaust Testimony" auf dem Workshop on the History and Memory of National Socialist Camps and Extermination Sites in Budapest (Ungarn)
07. Februar 2017
"»I had hoped my father had survived incognito«. Wandel durch Wiedererzählen in den Interviews mit Gert Silver alias Gert Silberbard" auf dem Workshop Hören und begreifen. David P. Boders Interviews mit Überlebenden des KZ Buchenwald im Sommer 1946 in der Gedenkstätte Buchenwald
07.-08. Juli 2016
Konzeption und Durchführung des Workshops 70 Jahre nach Boders Interviews: Erfahrungen nationalsozialistischer Verfolgung für die Gegenwart begreifbar machen zus. mit Dr. Axel Doßmann und Gloria Freitag an der FSU Jena