Prof. em. Dr. Volkhard Knigge

Prof. em. Dr. Volkhrad Knigge

volkhard.knigge(at)uni-jena(dot)de

 

Kurzvita

geb. 1954 in Bielefeld. Studium der Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaft in Oldenburg und Paris. Befähigung für das Lehramt an Gymnasien. Zusatzqualifikationen in Pädagogischem Rollenspiel, Psychodrama und Psychoanalyse. 1986 Promotion zum Problem des „trivialen“ Geschichtsbewusstseins. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für wiss. Weiterbildung der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, am Kulturwissenschaftlichen Institut des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen (Arbeitsgruppe „Ikonographie des Politischen – Ästhetische Inszenierung der Demokratie“) und am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. Dr. Lutz Niethammer). Von 1983 bis 2004 Mitglied der Arbeitsgruppe Psychodrama-CH, Zürich. Von 1994 bis April 2020 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Neukonzeption der Gedenkstätten und ihrer zahlreichen neuen Dauer- und Wanderausstellungen. 2002 Ernennung zum Honorarprofessor für „Geschichte und Öffentlichkeit“, von 2008 bis März 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2015 auch Sprecher des Europäischen Kollegs Jena. Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentationen.

MDR-Figaro trifft ... Volkhard Knigge: ein Radioporträt
Das Radio-Gespräch zum Nachhören

Andreas Greve, Weinen bildet nicht. Was in Buchenwald heute zu lernen ist, in:
SPIEGEL special 08/1999, S. 133-137.
Download PDF „Weinen bildet nicht ...“


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Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

  • Erinnerungskultur, Geschichtspolitik und Geschichtsbewusstsein im 20. Jahrhundert, besonders im Kontext europäischer Gedenkstätten, Ausstellungen und Denkmäler
  • Kurator und verantwortlicher Leiter zahlreicher Dauer-, Sonder- und Wanderausstellungen zur Geschichte von Gesellschaftsverbrechen des 20. Jahrhunderts

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bücher (Auswahl) 

Geschichte als Verunsicherung. Konzeptionen für ein historisches Begreifen des 20. Jahrhunderts, hg. von Axel Doßmann im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Göttingen 2020
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Willentliche Selbstbeunruhigung ist das Ziel des historischen Lernens. Wie das geht – davon handelt das Lebenswerk des Historikers und Geschichtsdidaktikers Volkhard Knigge. […] Wer wissen will, wie 75 Jahre nach dem Ende des NS-Staates die Gedenkkultur der Zukunft aussehen sollte, der kommt an Knigge nicht vorbei.
Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung

Verbrechen begreifen. Nationalsozialismus, institutionalisiertes Gedächtnis und historisches Lernen nach der Zeitgenossenschaft, hg. von Volkhard Knigge
erscheint im 2. Halbjahr 2020 im Wallstein-Verlag

Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945, hg. im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora von Volkhard Knigge in Zusammenarbeit mit Michael Löffelsender, Rikola-Gunnar Lüttgenau und Harry Stein, Göttingen 2016.
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Volkhard Knigge (Hg.), Kommunismusforschung und Erinnerungskulturen in Ostmittel- und Westeuropa, Köln, Weimar, Wien 2013.

GULAG. Spuren und Zeugnisse 1929–1956, hg. von Volkhard Knigge und Irina Scherbakowa im Auftrag der Gesellschaft „Memorial“ Moskau und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Göttingen 2012.
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Volkhard Knigge, Hans-Joachim van Veen, Ulrich Mählert, Franz-Josef Schlichting (Hg.), Arbeit am europäischen Gedächtnis. Diktaturerfahrung und Demokratieentwicklung, Köln, Weimar, Wien 2011.

Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg. Begleitband zur internationalen Wanderausstellung, hg. von Volkhard Knigge, Rikola-Gunnar Lüttgenau und Jens-Christian Wagner im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar 2010.

Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord, hg. von Volkhard Knigge und Norbert Frei, München 2002; erweiterte Auflage der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005.

Der Kommunismus im Museum. Formen der Auseinandersetzung in Deutschland und Ostmitteleuropa, hg. von Volkhard Knigge und Ulrich Mählert, Köln 2005.

Józef Szajna. Kunst und Theater, hg. von Volkhard Knigge und Ingrid Scheuermann, Göttingen 2002.

NO!art in Buchenwald. Boris Lurie: Geschriebigtes – Gedichtigtes, hg. von Volkhard Knigge, Eckhart Holzboog und Dietmar Kirves, Stuttgart 2003.

Vom Antlitz zur Maske. Wien. Weimar. Buchenwald 1939 - Gezeichneter Ort. Goetheblicke auf Weimar und Thüringen, hg. von Volkhard Knigge und Jürgen Seifert, Weimar 1999.

Versteinertes Gedenken – Das Buchenwalder Mahnmal von 1958, 2 Bde., hg. von Volkhard Knigge, Jürgen Maria Pietsch und Thomas Seidel, Leipzig (Spröda) 1997.

Volkhard Knigge, „Triviales“ Geschichtsbewußtsein und verstehender Geschichtsunterricht, Pfaffenweiler 1988.

Ausstellungen (Auswahl)

Konzeption oder Co-Konzeption und verantwortliche Leitung für die
Dauerausstellungen der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora:
www.buchenwald.de

  • Neue Dauerausstellung „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945“, 2016 ff.
  • Museum zur Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald, 1999 ff.
  • Kunstmuseum in Bezug auf die Geschichte des KZ Buchenwald, 1998 ff.
  • Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2, 1997 ff.
  • Geschichte des KZ Buchenwald, 1995-2015

Konzeption und verantwortliche Leitung von Wander- und Einzelausstellungen

  • „GULAG. Spuren und Zeugnisse 1929–1956“, 2012 ff.
    www.ausstellung-gulag.org
  • Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg, 2010 ff.
    www.ausstellung-zwangsarbeit.org
  • Józef Szajna: „Hört da noch jemand?“ Zur condition humaine nach Auschwitz, 2007
    zum Katalog
  • Museum zur Geschichte des KZ Mittelbau-Dora, 2006 ff.
    www.buchenwald.de
  • Techniker der ‚Endlösung’. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, 2005 ff.
    www.topfundsoehne.de
  • Leben – Terror – Geist. KZ Buchenwald: Porträts von Intellektuellen und Künstlern, 1999 ff.
  • NO!art in Buchenwald. Boris Lurie, 1998
    zum Katalog

Aufsätze (Auswahl)

  • Geschichte von gestern für Deutsche von morgen? Die Erfahrung des Nationalsozialismus und historisch-politisches Lernen in der (Post?)Migrationsgesellschaft. Ein Problemaufriss
    in: Geschichte von gestern für Deutsche von morgen? Die Erfahrung des Nationalsozialismus und historisch-politisches Lernen in der (Post-)Migrationsgesellschaft, (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte 17), hg. von Volkhard Knigge und Sybille Steinbacher, Göttingen 2019, S. 14-31.
    https://www.wallstein-verlag.de
  • „Das radikal Böse ist das, was nicht hätte passieren dürfen.“ Unannehmbare Geschichte begreifen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte Heft 3–4 (2016), online lesen 
  • Erinnerung oder Geschichtsbewusstsein? Warum Erinnerung allein in eine Sackgasse für historisch-politische Bildung führen muss
    in: Volkhard Knigge (Hg.), Kommunismusforschung und Erinnerungskulturen in Ostmittel- und Westeuropa, Köln, Weimar, Wien 2013, S. 177-192.
  • Zur Zukunft der Erinnerung
    in: Aus Politik und Zeitgeschichte 25-26/2010, Bonn, S. 10-16.
    www.bpb.de/
  • Buchenwald
    in: Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009, S. 118-127.
  • „Die organisierte Hölle“. Eugen Kogons ambivalente Zeitzeugenschaft
    in: Jürgen Danyel, Jan-Holger Kirsch, Martin Sabrow (Hg.): 50 Klassiker der Zeitgeschichte, Göttingen 2007
  • Zweifacher Schmerz. Speziallagererinnerung jenseits falscher Analogien und Retrodebatten
    in: Volkhard Knigge, Petra Haustein, Annette Kaminsky, Bodo Ritscher (Hg.): Instrumentalisierung, Verdrängung, Aufarbeitung. Die sowjetischen Speziallager in der gesellschaftlichen Wahrnehmung 1945 bis heute, Göttingen 2006
  • Kritische Erinnerung der Erinnerung. Zum Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis
    in: Norbert Frei (Hg.): Was heißt und zu welchem Ende studiert man Geschichte des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2006
  • Erinnerungskultur. Zwischen Vergangenheitsgerede, Geschichtspolitik und historischer Selbstreflektion
    in: Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft (Hg.): Jahrbuch für Kulturpolitik 2006, Essen 2006
  • Gesellschaftsverbrechen erinnern. Zur Entstehung des Konzepts seit 1945
    in: Volkhard Knigge, Ulrich Mählert (Hg.): Der Kommunismus im Museum. Formen der Auseinandersetzung in Deutschland und Ostmitteleuropa, Köln 2005
  • Gestiftete Erinnerung. Eine kurze Geschichte des „Denkmals für die Verfolgten der kommunistischen Diktatur 1945 – 1990“
    in: Jürgen John, Dirk van Laak, Joachim von Puttkammer (Hg.): Zeit-Schichten. Miniaturen in Lutz Niethammers Manier, Essen 2005
  • Erinnerungskultur. Zum geschichtlichen Gedenken in Deutschland
    in: Lammert, Norbert (Hg.): Alles nur Theater? Beiträge zur Debatte über Kulturstaat und Bürgergesellschaft, Köln 2004
  • Statt eines Nachwortes: Abschied von der Erinnerung. Anmerkungen zum notwendigen Wandel der Gedenkkultur in Deutschland
    in: Volkhard Knigge, Norbert Frei (Hg.): Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord. München 2002
  • Mit den Augen eines kindlichen Historikers und Ingenieurs
    in: Volkhard Knigge (Hg.): Thomas Geve. Es gibt hier keine Kinder. Auschwitz Groß-Rosen Buchenwald. Zeichnungen eines kindlichen Historikers, Göttingen 1997
  • Im Schatten des Ettersberges. Von den Schwierigkeiten der Vernunft - Unbefragte Traditionen und Geschichtsbilder
    in: WerkstattGeschichte 14, 5. Jg., Oktober 1996
  • Aneignen – Abwehren: der Holocaust als Lerngegenstand
    in: Hanno Loewy (Hg.): Holocaust. Die Grenzen des Verstehens. Eine Debatte über die Besetzung von Geschichte, Reinbek 1992
  • Museumspädagogik (gemeinsam mit Detlef Hoffmann)
    in: Müller-Rolli, Sebastian (Hg.): Kulturpädagogik und Kulturarbeit. Grundlagen Perspektiven Ausbildung, Weinheim und München 1988
  • Ein anderer Weg im Geschichtsunterricht. Die (historische) Biographie des Dings
    in: Geschichtsdidaktik, 8. Jg., 1983, Heft 1


Mitgliedschaften (Auswahl)

•  Mitglied der Sachverständigenkommission für die Gedenkstättenförderkonzeption des Bundes (seit 2000)
•  wiss. Beirat des „Imre-Kertész-Kolleg“ an der Universität Jena (seit Gründung 2010)

Auszeichnungen

•  1999 Richard-Frank-Preis der Deutschen Bibliothek für Zeitgeschichte, Stuttgart
•  2000 Kulturpreis der Stadt Weimar
•  2001 Collaborator’s Award der American Society for Group-Psychotherapy and                  Psychodrama
•  2005 Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen
•  2006 Carl-von-Ossietzky-Preis für Politik und Zeitgeschichte der Stadt Oldenburg
•  2006 Bundesverdienstkreuz
•  2007 Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
•  2011 Wartburg-Preis der Wartburg-Stiftung
•  2013 Ritter der Ehrenlegion der Republik Frankreich
•  2019 Hildegard Hamm-Brücher-Preis